Wirtschaftsmärchen entzaubert Die Erste: Exportweltmeister

Eine der gebetsmühlenartig wiederholten "Wahrheiten" in den Diskursen rund um die Frage Wiekriegtmandennunwiederhindassallesgutist ist, dass allein die exportierenden Unternehmen hierzulande noch noch etwas reißen, . Man müsse froh sein, dass es sie gibt und sie entlasten, so oft es geht - so lautet ein oft gehörtes Argument.

Diese Entlastungen gehen zwar oft auf Kosten der breiten Bevölkerung , der dann die Kaufkraft fehlt, was wiederum dem inländischen Konsum schadet. Aber das moniert hierzulande nur noch eine Minderheit der Wirtschaftswissenschaft. Oft wird der Ansatz, über Lohnzuwächse eine stärke Nachfrage zu genrieren ,als linke Spinnerrei oder verträumte Keynes-Nostalgik abgetan. Zumindet in Deutschland.

Da tut es wohl, auch mal Texte wie den in einem Blatt zu lesen, dass in Sachen soziale Träumereien als unverdächtig gelten darf. In einem Text in der Financial Times setzt sich Adam S. Posen mit der Frage auseinander, inwieweit das dauernde Aufpäppeln der Exportunternehmen nicht eher dem Standort auf Dauer die Dynamik nimmt. Die Folge: In Deutschland nichts Neues, und das, was man hierzulande kann, wird im internationalen Vergleich immer weniger wert. "Germany's successful export industries remain largely the same ones as 40 years ago, while global technological progress means these sectors have moved down the value chain", schreibt Posen.
http://www.aicgs.org/analysis/c/posen081706.aspx

Zukunftstechnologien? Fehlanzeige, wir haben dafür keine Zeit, wir müssen ja unsere Auto- und Maschinenbauer entlasten.

Dynamik und Entwicklung in der Wirtschaft beruhen zu einem großen Teil auf Psychologie, oder anders gesagt: Wenn nur genug Leute wollen, dass etwas so ist, dann gelingt es mitunter, so viel Ressourcen in eine bestimmte Entwicklung zu lenken, dass sie tatsächlich Realität wird. Gerade deshalb ist eine vielfältige Diskussion über wirtschaftliche, gesellschaften und was auch sonst immer für Konzepte notwendig - auch wenn der neoliberale Stammtisch gerade die Lufthoheit hat. LR

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